Donnerstag, 28. März
Ohne Morgenkaffee geht's los in Richtung Flughafen. Wir werden mit einer Limousine hingebracht. Ich erkundige mich beim netten Fahrer nach den Sehenswürdigkeiten von Adelaide. Er zählt auf: die Weinkellereien (Barossa oder so, etwa 30 Minuten nördlich der Stadt), Adelaide Hills (Hahndorf oder so), Kangaroo Island. Bei nochmaliger Nachfrage sagt er: Nun, in Adelaide Stadt hat es wohl wirklich nicht viel für Touristen. Das wäre also geklärt.
Der Flughafen ist übersichtlich, unser Flugi hebt pünktlich ab und um 10.00 h sind wir bereits in Kingscote auf Kangaroo Island gelandet. Wir erhalten einen 4WD Nissan X-Trail, der tip top im Schuss ist, und schon geht's los. Zuerst decken wir uns etwas mit Proviant ein, kann nicht schaden. Stephan schenkt mir einen Schoggihasen...
Unsere erste Sehenswürdigkeit ist die Seal Bay. Hier kann man in der Gruppe mit einem Rancher zum Strand hinunter gehen, wo sich die Australischen Seelöwen von ihren langen Fress-Tauchtouren (bis 3 Tage) erholen. Es ist quasi das "Schlafzimmer" der Seelöwen hier. Es gibt auch Mamis die ihre Babys stillen oder mit ihnen spielen. Wir können uns kaum sattsehen an diesen härzigen Tieren.
Im Raptor Kaffee, eigentlich ein take away auf vier Rädern, gibt's Nespresso-Kaffee. Mitten in der Pampa doch ein bisschen komisch. Danach fahren wir zur "Little Sahara", wo bis 40 m hohe Sanddünen zum Besteigen einladen. Einige der Touristen haben auch "Surfboards" mitgebracht, es sieht aus wie Schlitteln oder Snowboarden. Uns gefällt der Kontrast von den grünen Eukalyptusbäumen und dem weissen Sand.
Stephan hat sich einen richtigen Australischen Hut gekauft, jetzt sieht er recht abenteuerlich aus. Ich habe auch einen gekauft, aber den zeigen wir jetzt nicht.
Schon bald danach erreichen wir unser Hotel, das Wilderness Retreat. Die Zimmer sind um einen kleinen Park angeordnet, in dem Wallabies herumhüpfen. Grad jetzt beim Schreiben kann ich eines beobachten. Leider werden sie anscheinend auch gefüttert, sie haben überhaupt keine Scheu mehr. Ich glaube, das hier würde in unser Zimmer hüpfen, wenn es könnte.
Heute haben wir kein Problem mit dem Essengehen, es hat nur ein Restaurant weit und breit. Die Speisekarte ist allerdings sehr bescheiden. Es könnte noch schwierig werden, wir sind schliesslich drei Nächte hier. Satt werden wir auf jeden Fall...
Karfreitag, 29. März
Den Vormittag gehen wir gemütlich an, es ist wieder mal Waschtag angesagt. Die Infrastruktur hier ist jedoch eher lausig, der Tumbler trocknet nicht wirklich, wir werden bis zu unserer Abreise wohl überall Wäsche herumhängen haben. Die Fahrt zum Flinders Chase Nationalpark Visitor Centre dauert von unserem Hotel etwa 10 Minuten. Hier erhalten wir Informationen zum Park, es hat ein grosses Café und einen Verkaufsladen. Für Stephan's Husten kaufen wir Eukalyptus-Lutschbonbons, besser als nichts.
Gut 16 km vom Visitor Centre entfernt ist der Admirals Arch. Dies ist ein Höhlenbogen aus Kalkstein mit Stalaktiten behangen und mit Durchblick auf das offene Meer.
Der Höhepunkt jedoch sind die Neuseeländischen Pelzrobben, die sich hier im Wasser tummeln und am Strand fläzen. Diese können wir von Holzstegen aus beobachten.
- unzählige Gänse
- etwa ein Dutzend farbige Papageien
Das wars dann auch schon. Aber die Landschaft gefällt uns auch, also hat sich das ganze trotzdem gelohnt.
Trotzdem bin ich ein bisschen enttäuscht, denn ich habe von der Kangaroo Island sehr viel mehr erwartet was die Tierwelt betrifft. Das Fräulein im Reisebüro (also ich) hat immer vom "Zoo ohne Gitter" geschwärmt (das habe ich so gelernt), aber bis jetzt ist es eher ein Zoo ohne Tiere. Mit Ausnahme der Seelöwen und Robben natürlich...
Den Abend verbringen wir gemütlich in unserem Zimmer. Skypen wäre schön, funktioniert hier jedoch nicht wegen der einmal mehr lausigen Internetverbindung. Also müssen die Lieben daheim und auch wir warten. Wir machen ein paar Pläne für morgen, aber der Wetterbericht ist schlecht (Regen), da müssen wir zuerst abwarten, ob das auch stimmt oder nicht.
Ostersamstag, 30. März
Nun gut, das mit dem Regen stimmt - es sieht überhaupt nicht so aus, wie wenn wir je unser Zimmer verlassen möchten... Schliesslich treibt uns der Hunger zum Visitors Centre, dort gibt's ein feines zMorge.
Wir wissen gar nicht so recht, was unternehmen, bei diesem Wetter ist eine Wanderung keine Option. Mit unserem 4WD-Auto fahren wir eine kurze Runde quer über die Insel. Die Strassen sind zum Teil unbefestigt, es fährt sich aber völlig problemlos. Gemäss unserem Reiseführer leben die Leute auf Kangaroo Island (etwa 4000 Einwohner) von der Schafzucht. Wir sehen jedoch auch ein paar Kühe. Da wo wir sind, ist jedoch das augenfälligste die riesigen Baumplantagen, die es hier gibt, verschiedenste Bäume, alle in Reih und Glied und in rauhen Mengen und offensichtlich aus kommerziellen Gründen angebaut. Es sieht nicht sehr schön aus. Später finden wir dann heraus, dass es vor allem Holz ist für die Papierherstellung, und vor allem Eukalyptus.
Die Strasse ist aus rotem grobem Kies. Rot ist er durch das Eisen, das er enthält.
Der Besuch beim Koala-Walk ist ein Flop, wir sehen zwar etwa 5 Koalas weit oben in den Bäumen, aber die Anlage ist sehr lieblos aufgebaut - und bei Regen Koalas suchen ist auch anstrengend, weil es einem die ganze Zeit ins Gesicht tropft.
Auch heute machen wir eine kurze Mittagspause im Visitors Centre, damit wir nur noch ein Sandwich brauchen zum zNacht. Danach fahren wir zum Kelly Hill Conservation Park. Hier wurde 1880 eine Tropfsteinhöhle entdeckt, diese kann man nun mit einer Führung besichtigen. Wir finden es spannend, dass in der Höhle etwa eine Temperatur von 15 Grad herrscht und die ganze Höhle sehr trocken ist. Das heisst, es tropft gar nirgends. Die verschiedenen Formationen sind sehr schön zum Anschauen und unsere Führerin erzählt total spannend. Einmal löscht sie alle Lichter und wir merken, wie stockdunkel es hier unten ist.
Auf dem Rückweg zum Auto haben wir ein weiteres Mal Glück mit der Tierwelt: Ein Echidnas kreuzt unseren Weg. Wie gesagt, die sehen ein bisschen aus wie Igel. Zum Fressen bohren sie mit der Nase Löcher in die Erde und fressen Ameisen und Käfer.
Zurück im Hotel kümmern wir uns wie jeden Abend um unsere Fotos. Wir schauen zusammen die Fotos durch und alle schlechten Bilder werden gelöscht. Heute sind wir genau vier Wochen unterwegs. Wir haben total 731 Fotos als gut befunden und behalten bis jetzt. Das kann ja noch lustig werden, wenn's dann ums Fotobuch machen geht...
Ostersonntag, 31. März
Strahlendblauer Himmel erleichtert das Aufstehen und Bereitmachen. Beim Visitors Centre erwartet uns eine Überraschung: Grad über unserem Parkplatz hockt ein Koala im Baum. Hat es hier also doch auch freilebende Koalas!
Nach dem Frühstück (die Wirtin sagt: Seems you moved in (Sie sind anscheinend hier eingezogen)) machen wir uns auf den Weg zum Cape Borda Leuchtturm. Die Strasse heisst Shackle Road und ist auch so. Gut 40 km sind es bis zum Leuchtturm. Diesen können wir wieder in der Gruppe erkunden. Die Führung ist sehr interessant und unterhaltsam. Der Leuchtturm ist auch heute noch in Betrieb, es läuft jedoch alles automatisch ab. Er wurde 1858 in Betrieb genommen, früher waren hier 4 Leuchtturmwärter im Schichtbetrieb beschäftigt. Lieferungen von Essen und Kleidern etc. kamen nur alle 3 Monate, so abgelegen liegt der Turm.
Stephan hat Glück beim Löseln und darf zusammen mit einem Australier um 13.00 h die Kanone zünden.
Anschliessend an die Besichtigung machen wir uns auf die Rückfahrt zum Flughafen. Es ist ein bisschen schwierig, einzuschätzen, wie lange die Fahrt dauern wird. Unser tomtom hat keine Ahnung und korrigiert die Zeit kontinuierlich. Bei unbefestigten Strassen weiss es anscheinend nicht, mit welcher Geschwindigkeit gerechnet werden soll. So fahren wir noch ein bisschen auf Kiesstrassen in Richtung Kingscote (der Hauptstadt hier). Wir möchten noch etwas essen vor dem Flug. Dieser Wunsch wird jedoch nicht erfüllt, die Restaurants sind alle geschlossen; schliesslich ist es ja Ostersonntag heute.
In Kingscote werden täglich um 17.00 h Pelikane gefüttert. Da wir grad sowieso da sind, schauen wir uns das mal an. Die Führung ist recht unterhaltsam und es ist spannend zu sehen, wie diese grossen Vögel angeschwebt kommen und dann um das Futter streiten.
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