Sonntag, 31. März 2013

Kangaroo Island

Donnerstag, 28. März

Ohne Morgenkaffee geht's los in Richtung Flughafen. Wir werden mit einer Limousine hingebracht. Ich erkundige mich beim netten Fahrer nach den Sehenswürdigkeiten von Adelaide. Er zählt auf: die Weinkellereien (Barossa oder so, etwa 30 Minuten nördlich der Stadt), Adelaide Hills (Hahndorf oder so), Kangaroo Island. Bei nochmaliger Nachfrage sagt er: Nun, in Adelaide Stadt hat es wohl wirklich nicht viel für Touristen. Das wäre also geklärt.

Der Flughafen ist übersichtlich, unser Flugi hebt pünktlich ab und um 10.00 h sind wir bereits in Kingscote auf Kangaroo Island gelandet. Wir erhalten einen 4WD Nissan X-Trail, der tip top im Schuss ist, und schon geht's los. Zuerst decken wir uns etwas mit Proviant ein, kann nicht schaden. Stephan schenkt mir einen Schoggihasen...

Unsere erste Sehenswürdigkeit ist die Seal Bay. Hier kann man in der Gruppe mit einem Rancher zum Strand hinunter gehen, wo sich die Australischen Seelöwen von ihren langen Fress-Tauchtouren (bis 3 Tage) erholen. Es ist quasi das "Schlafzimmer" der Seelöwen hier. Es gibt auch Mamis die ihre Babys stillen oder mit ihnen spielen. Wir können uns kaum sattsehen an diesen härzigen Tieren.

Im Raptor Kaffee, eigentlich ein take away auf vier Rädern, gibt's Nespresso-Kaffee. Mitten in der Pampa doch ein bisschen komisch. Danach fahren wir zur "Little Sahara", wo bis 40 m hohe Sanddünen zum Besteigen einladen. Einige der Touristen haben auch "Surfboards" mitgebracht, es sieht aus wie Schlitteln oder Snowboarden. Uns gefällt der Kontrast von den grünen Eukalyptusbäumen und dem weissen Sand.

Stephan hat sich einen richtigen Australischen Hut gekauft, jetzt sieht er recht abenteuerlich aus. Ich habe auch einen gekauft, aber den zeigen wir jetzt nicht.

Schon bald danach erreichen wir unser Hotel, das Wilderness Retreat. Die Zimmer sind um einen kleinen Park angeordnet, in dem Wallabies herumhüpfen. Grad jetzt beim Schreiben kann ich eines beobachten. Leider werden sie anscheinend auch gefüttert, sie haben überhaupt keine Scheu mehr. Ich glaube, das hier würde in unser Zimmer hüpfen, wenn es könnte.

Heute haben wir kein Problem mit dem Essengehen, es hat nur ein Restaurant weit und breit. Die Speisekarte ist allerdings sehr bescheiden. Es könnte noch schwierig werden, wir sind schliesslich drei Nächte hier. Satt werden wir auf jeden Fall...


Karfreitag, 29. März

Den Vormittag gehen wir gemütlich an, es ist wieder mal Waschtag angesagt. Die Infrastruktur hier ist jedoch eher lausig, der Tumbler trocknet nicht wirklich, wir werden bis zu unserer Abreise wohl überall Wäsche herumhängen haben. Die Fahrt zum Flinders Chase Nationalpark Visitor Centre dauert von unserem Hotel etwa 10 Minuten. Hier erhalten wir Informationen zum Park, es hat ein grosses Café und einen Verkaufsladen. Für Stephan's Husten kaufen wir Eukalyptus-Lutschbonbons, besser als nichts.

Gut 16 km vom Visitor Centre entfernt ist der Admirals Arch. Dies ist ein Höhlenbogen aus Kalkstein mit Stalaktiten behangen und mit Durchblick auf das offene Meer.

Der Höhepunkt jedoch sind die Neuseeländischen Pelzrobben, die sich hier im Wasser tummeln und am Strand fläzen. Diese können wir von Holzstegen aus beobachten.

Danach fahren wir weiter zu den "Remarkable Rocks". Diese sind wirklich bemerkenswert. Ich habe genau gelesen, wie sie entstanden sind, aber wiederholen kann ich es jetzt nicht... auf jeden Fall sind sie aus Granit.
Rechtzeitig bevor die Küche schliesst schaffen wir es zurück zum Visitor Centre Café und essen hier ein vorzeitiges zNacht. So müssen wir uns nicht schon wieder im Hotelrestaurant ernähren. Ich glaub, morgen zum zMorge kommen wir wieder hierher.
Damit wir uns auch noch ein bisschen bewegen heute, entschliessen wir uns für den Walk zu den Platypus Wasserlöchern. Dieser vom Nationalpark angelegte und gut ausgeschilderte Weg führt durch die Buschlandschaft zu einem Wasserloch. Dieses ist jedoch fast ausgetrocknet im Moment. Ich glaube nicht, dass hier überhaupt noch ein Platypus lebt (ein Entenschnabler). In dieser Gegend sollten wir viele Vögel, Gänse, Kängurus, Wallabies und Echidnas (so eine Art Igel) sehen. Es ist ein gemütlicher Spaziergang und dauert etwa 2 Stunden. Das einzige, was uns begegnet und lebendig ist, sind
  • unzählige Gänse
  • etwa ein Dutzend farbige Papageien

Das wars dann auch schon. Aber die Landschaft gefällt uns auch, also hat sich das ganze trotzdem gelohnt.

Trotzdem bin ich ein bisschen enttäuscht, denn ich habe von der Kangaroo Island sehr viel mehr erwartet was die Tierwelt betrifft. Das Fräulein im Reisebüro (also ich) hat immer vom "Zoo ohne Gitter" geschwärmt (das habe ich so gelernt), aber bis jetzt ist es eher ein Zoo ohne Tiere. Mit Ausnahme der Seelöwen und Robben natürlich...

Den Abend verbringen wir gemütlich in unserem Zimmer. Skypen wäre schön, funktioniert hier jedoch nicht wegen der einmal mehr lausigen Internetverbindung. Also müssen die Lieben daheim und auch wir warten. Wir machen ein paar Pläne für morgen, aber der Wetterbericht ist schlecht (Regen), da müssen wir zuerst abwarten, ob das auch stimmt oder nicht.


Ostersamstag, 30. März

Nun gut, das mit dem Regen stimmt - es sieht überhaupt nicht so aus, wie wenn wir je unser Zimmer verlassen möchten... Schliesslich treibt uns der Hunger zum Visitors Centre, dort gibt's ein feines zMorge.

Wir wissen gar nicht so recht, was unternehmen, bei diesem Wetter ist eine Wanderung keine Option. Mit unserem 4WD-Auto fahren wir eine kurze Runde quer über die Insel. Die Strassen sind zum Teil unbefestigt, es fährt sich aber völlig problemlos. Gemäss unserem Reiseführer leben die Leute auf Kangaroo Island (etwa 4000 Einwohner) von der Schafzucht. Wir sehen jedoch auch ein paar Kühe. Da wo wir sind, ist jedoch das augenfälligste die riesigen Baumplantagen, die es hier gibt, verschiedenste Bäume, alle in Reih und Glied und in rauhen Mengen und offensichtlich aus kommerziellen Gründen angebaut. Es sieht nicht sehr schön aus. Später finden wir dann heraus, dass es vor allem Holz ist für die Papierherstellung, und vor allem Eukalyptus.

Die Strasse ist aus rotem grobem Kies. Rot ist er durch das Eisen, das er enthält.

Der Besuch beim Koala-Walk ist ein Flop, wir sehen zwar etwa 5 Koalas weit oben in den Bäumen, aber die Anlage ist sehr lieblos aufgebaut - und bei Regen Koalas suchen ist auch anstrengend, weil es einem die ganze Zeit ins Gesicht tropft.

Auch heute machen wir eine kurze Mittagspause im Visitors Centre, damit wir nur noch ein Sandwich brauchen zum zNacht. Danach fahren wir zum Kelly Hill Conservation Park. Hier wurde 1880 eine Tropfsteinhöhle entdeckt, diese kann man nun mit einer Führung besichtigen. Wir finden es spannend, dass in der Höhle etwa eine Temperatur von 15 Grad herrscht und die ganze Höhle sehr trocken ist. Das heisst, es tropft gar nirgends. Die verschiedenen Formationen sind sehr schön zum Anschauen und unsere Führerin erzählt total spannend. Einmal löscht sie alle Lichter und wir merken, wie stockdunkel es hier unten ist.

Auf dem Rückweg zum Auto haben wir ein weiteres Mal Glück mit der Tierwelt: Ein Echidnas kreuzt unseren Weg. Wie gesagt, die sehen ein bisschen aus wie Igel. Zum Fressen bohren sie mit der Nase Löcher in die Erde und fressen Ameisen und Käfer.

Zurück im Hotel kümmern wir uns wie jeden Abend um unsere Fotos. Wir schauen zusammen die Fotos durch und alle schlechten Bilder werden gelöscht. Heute sind wir genau vier Wochen unterwegs. Wir haben total 731 Fotos als gut befunden und behalten bis jetzt. Das kann ja noch lustig werden, wenn's dann ums Fotobuch machen geht...


Ostersonntag, 31. März

Strahlendblauer Himmel erleichtert das Aufstehen und Bereitmachen. Beim Visitors Centre erwartet uns eine Überraschung: Grad über unserem Parkplatz hockt ein Koala im Baum. Hat es hier also doch auch freilebende Koalas!

Nach dem Frühstück (die Wirtin sagt: Seems you moved in (Sie sind anscheinend hier eingezogen)) machen wir uns auf den Weg zum Cape Borda Leuchtturm. Die Strasse heisst Shackle Road und ist auch so. Gut 40 km sind es bis zum Leuchtturm. Diesen können wir wieder in der Gruppe erkunden. Die Führung ist sehr interessant und unterhaltsam. Der Leuchtturm ist auch heute noch in Betrieb, es läuft jedoch alles automatisch ab. Er wurde 1858 in Betrieb genommen, früher waren hier 4 Leuchtturmwärter im Schichtbetrieb beschäftigt. Lieferungen von Essen und Kleidern etc. kamen nur alle 3 Monate, so abgelegen liegt der Turm.

Stephan hat Glück beim Löseln und darf zusammen mit einem Australier um 13.00 h die Kanone zünden.

Anschliessend an die Besichtigung machen wir uns auf die Rückfahrt zum Flughafen. Es ist ein bisschen schwierig, einzuschätzen, wie lange die Fahrt dauern wird. Unser tomtom hat keine Ahnung und korrigiert die Zeit kontinuierlich. Bei unbefestigten Strassen weiss es anscheinend nicht, mit welcher Geschwindigkeit gerechnet werden soll. So fahren wir noch ein bisschen auf Kiesstrassen in Richtung Kingscote (der Hauptstadt hier). Wir möchten noch etwas essen vor dem Flug. Dieser Wunsch wird jedoch nicht erfüllt, die Restaurants sind alle geschlossen; schliesslich ist es ja Ostersonntag heute.

In Kingscote werden täglich um 17.00 h Pelikane gefüttert. Da wir grad sowieso da sind, schauen wir uns das mal an. Die Führung ist recht unterhaltsam und es ist spannend zu sehen, wie diese grossen Vögel angeschwebt kommen und dann um das Futter streiten.

Pünktlich um 18.30 h hebt unser Flugzeug ab in Richtung Adelaide. Der Flug dauert 20 Minuten. Wieder werden wir abgeholt und ins Hotel gefahren. Auch diesmal wohnen wir im Mercure Grosvenor, aber unser Zimmer ist etwa anderthalb Mal so gross und hat ein grosses Fenster mit Balkon...
Nun knurrt der Magen wirklich - nach einem Fussmarsch von ca. 15 Minuten haben wir dann auch ein Restaurant gefunden. Es gibt richtige (!) Spaghetti Bolognaise für Stephan und für mich Penne mit Gemüse - es ist ein Schmaus und wir schlagen uns die Bäuche voll.
Damit ist also auch unser Kangaroo Island Abenteuer vorbei und wir können uns morgen auf die grosse Weiterreise ins Red Centre vorbereiten.
Zuerst wünschen wir aber allen daheim im Nachhinein frohe Ostern und viel Spass beim Eiersuchen!

 

Donnerstag, 28. März 2013

Adelaide und so

Montag, 25. März

Beim zMorge hat die Kellnerin gefragt, was wir denn heute so vorhätten? 6 Stunden Auto fahren, nach Adelaide. "Not much to see" war ihr Kommentar, und so war es dann auch.

Im Reiseführer ist die Gegend nördlich von den Grampians als Woll- und Getreidekammer Australiens beschrieben. "Stopps lohnen sich auf der Fahrt Richtung Adelaide kaum". - und so war es dann auch.

Wir sind also fast nonstop westwärts gebraust, wobei das das falsche Verb ist - ein grosser Teil der Strecke war Baustelle, Tempo zwischen 25 - 80 km/h - also westwärts geschlichen, und dann nach gut 7 Stunden Fahrt bei den Adelaide Hills in Hahndorf angekommen.

Hahndorf ist wie bereits erwähnt das "deutscheste Dorf" in Australien. Es gefällt uns auf Anhieb sehr gut, die einzige wichtige Strasse ist durch Laubbäume gesäumt, die Häuser sind mehrheitlich alt und gut zurechtgemacht, es gibt viele Läden und einladende Cafés. Diese sind auf unserem Rundgang natürlich alle bereits zu, wir werden dann morgen Vormittag nochmals eine Runde drehen.

zNacht gibts im Hahndorf Inn, ein "Münchner Brauhaus". Stephan hat sich schon die ganze Zeit auf die Kellnerinnen im Dirndl gefreut, und ich auf die Weisswürstl. Nun, mit Dirndl war nichts, und die Weisswürstl waren dann eher Bratwürste, der Senf auch nicht süss, und der Kartoffelsalat, - naja. Aber zum Dessert haben wir einen schmatzigen Apfelstrudel geteilt, der hat das ganze wieder gerettet.

Dank für einmal gut funktionierendem WiFi haben wir uns die gestrige Folge von Giacobbo-Müller heruntergeladen, und den schauen wir uns jetzt an. Gute Nacht!


Dienstag, 26. März

Nach einer eher unruhigen Nacht und einem feinen zMorge machen wir uns - ohne nochmaligen Dorfbummel - direkt auf den Weg nach Adelaide. Schnell ist das Hotel gefunden und das Auto problemlos bei AVIS wieder abgegeben. Leider gefällt es uns hier im Mercure Grosvenor überhaupt nicht - unser Zimmer ist wohl im 5. Stock, hat aber die Ambiance einer Tiefgarage, die Fenster sind effektiv Oberlichter und bieten den Blick auf einen Lichtschacht.

Der Zimmerwechsel bringt etwas grössere Fenster mit mehr Licht, dafür ein kleineres Zimmer. Naja. Schade ist nur, dass nach diesen beiden Nächten, die wir jetzt hier verbringen, dann nach unserem Abstecher nach Kangaroo Island nochmals zwei Nächte hier gebucht sind. Aber das lässt sich nun nicht mehr ändern.

Den Nachmittag verbringen wir bummelnd durch die Stadt, das ist ein bisschen streng bei 32 Grad im Schatten. Aber wir wollen jetzt nicht zuviel jammern. :)

Der Central Market gefällt uns gut, hier hat es verschiedenste Geschäfte unter einem Dach. Ich kaufe mir 5 Babybel-Käsli für das zMorge morgen, ich habe schon lange keinen Käse mehr gegessen.

Es hätte auch anderen feinen Käse gegeben, aber bei dieser Hitze muss man sich überlegen, was man einen Nachmittag lang herumträgt. Stephan braucht ein paar Sachen für den Fotoapparat und schon ist das Shoppen eröffnet. Schwer beladen kommen wir um 18.00 h ins Hotel zurück, wir haben wieder alles nötige gekauft.

Wirkliche Sehenswürdigkeiten haben wir hier in Adelaide nicht gefunden, das Festival Centre oder Parliament House oder alte Gebäude wie die St. Francis Xavier's Cathedral sind zwar schon da, aber soll man das jetzt fotografieren?

Für das Abendessen haben wir uns im River Torrens Café einen Tisch auf der Terrasse reserviert, schliesslich ist es ein herrlicher Sommerabend mit (fast) Vollmond. Aber wir werden im klimatisierten Restaurant bedient, die Terrasse ist geschlossen. Fein war's trotzdem und die Sicht auf den Fluss und die Stadt hat uns auch gefallen.

Morgen werden wir uns nochmals etwas treiben lassen, Stephan ist vor allem am Maritime Museum interessiert, für mich käme auch das Kunstmuseum mit einer Ausstellung mit Bildern vom Britischen Künstler J.M.W. Turner, die mir gefallen. Mal schauen. Der Wetterbericht ist schlecht, 29 Grad aber mit Regen.

Mittwoch, 27. März
Tatsächlich regnet es, und man erträgt auch problemlos einen Langarmpulli. Wir entschliessen uns zum Besuch des Maritime Museums. Mit dem Linienbus tuckern wir gemütlich nach Port Adelaide, die Fahrt dauert fast eine Stunde. Beim Aussteigen ruft mich der Chauffeur noch zu sich. "Seien Sie vorsichtig, dies ist eine etwas merkwürdige Gegend mit komischen Leuten. Achten Sie auf Ihre Sachen". Auch weist er uns auf einen anderen Bus hin, der direkter fährt und bereits nach 20 Minuten wieder in der Stadt ist. Den nehmen wir dann für die Rückfahrt.
Das mit der etwas merkwürdigen Gegend hätten wir wohl auch so gemerkt. Einige Geschäfte sind mit Brettern verrammelt, andere machen sonst einen sehr vernachlässigten Eindruck. Die Leute auf der Strasse sehen irgendwie schräg aus, viele sind schlurfend im ausgeleierten Jogginganzug unterwegs.
Das Museum ist in einem alten Lagerhaus untergebracht. Es zeigt verschiedene Ausstellungen rund ums Thema Schifffahrt. Einerseits geht es um die Segelboote mit zwei Masten, die hier lange Zeit zum Warentransport längs der Küste benutzt wurden (Ketch heissen die).
Eine grosse Ausstellung widmet sich dem Thema der Karthografie von Australien. Um 1800 war bereits ganz Australien (die Küste) als Karte gezeichnet, ausser die Südküste. Bei der Erforschung der Südküste lieferten sich der Engländer Matthew Flinders und der Franzose Nicholas Baudin ein Rennen. Flinders wurde bei der Rückfahrt für 7 Jahre auf Mauritius unter Hausarrest gestellt und deshalb war der Franzose Baudin der erste, der Zeichnungen und Karten der Südküste Australiens veröffentlichte. Eigentlich hätte das ganze Gebiet französische Namen erhalten sollen. - warum es dann trotzdem nicht dazu kam, haben wir an dieser Ausstellung nicht herausgefunden. Ich weiss nun einfach, warum hier so viele Sachen "Flinders" heissen (Flinders Chase, Flinders Ranges etc.)
In einer anderen Abteilung konnte man sich in Schiffskabinen von 1830, 1910 und 1950 in eine andere Zeit hineinversetzen lassen und sich vorstellen, wie die Überfahrten nach Australien etwa so ausgesehen haben. Für mich käme es wohl nur in einer Kabine von 2013 in Frage, wenn überhaupt.
Nach dem Museumsbesuch und einer kleinen Ruhepause gehen wir noch zum Nachtessen. Irgendwie hängt uns das ganze Restaurant-Essen ein bisschen zum Hals heraus, wir machen uns etwas lustlos auf den Weg. Es ist dann auch nicht fein, und überhaupt viel zu teuer, und heute stinkts uns ein bisschen, nicht einfach daheim etwas köcherln zu können. Auch Adelaide gefällt uns nicht so, wir wundern uns schon, was wir hier am Ostermontag noch tun sollen. Zum Glück fliegen wir morgen nach Kangaroo Island, das kann ja nur besser werden. Und Fotos haben wir heute auch keine gemacht, deshalb gibts hier auch keins. Jawoll.

 

Sonntag, 24. März 2013

Great Ocean Road und The Grampians

Donnerstag, 21. März

Beim Frühstück erwartet uns ein bedeckter Himmel und es windet, es könnte aber schlimmer sein. Das Licht ist zum Fotografieren recht gut, und der Himmel mit den vielen Wolken sehr fotogen. Guten Mutes starten wir den zweiten Teil der Great Ocean Road. Schon nach kurzer Fahrt (australisches Mass, es waren etwa 70 Minuten) erreichen wir Cape Otway. Dieser Leuchtturm spielt in der Geschichte von Victoria eine grosse Rolle. Für viele Schiffe aus Europa war er nach monatelanger Fahrt das erste Zeichen für Land. Der Leuchtturm war bis 1994 in Betrieb, dann wurde er durch einen automatischen Leuchtturm ersetzt. (auf dem Foto rechts das kleine Ding)

Heute kann man die ganze Anlage mit dem Turm und den dazugehörenden Häusern besichtigen. Der Leuchtturm bietet natürlich eine tolle Rundum-Aussicht. Auch ein Bunker aus dem 2. Weltkrieg gibt es hier, der gibt aber nicht viel her. Uns gefällt die Anlage sehr, wir lassen uns auch vom einsetzenden Regen nicht davon abhalten, alles in Ruhe anzuschauen.

Ein Höhepunkt der ganzen Anlage ist aber auf jeden Fall die Zufahrtsstrasse dahin. Von der Great Ocean Road zweigt man ab und fährt noch etwa 10 km, bis man beim Leuchtturm ist. Diese Strasse ist gesäumt von Eukalypthus-Bäumen - und ja, hier gibt es Koalas! Schon bei der Hinfahrt halten wir an, um die süssen Bären aus der Nähe zu sehen. Bei der Rückfahrt dann ist plötzlich die Strasse durch querstehende Autos blockiert. Was es da wohl zu sehen gibt? Ein Koala-Mami überquert die Strasse mit dem Baby auf dem Rücken:

Bei der Weiterfahrt verschlechtert sich das Wetter zusehends. Gut 35 km vor der nächsten Sehenswürdigket, den 12 Aposteln, regnet es in Strömen. Nun, das Wetter kann man Gott sei dank nicht selber bestimmen, wir finden uns also damit ab, dass es wohl nichts zu fotografieren gibt. Aber weit gefehlt. Petrus hat uns nicht im Stich gelassen.

Die touristische Infrastruktur, die wir bisher in Australien angetroffen haben, ist phänomenal. Bei allen Sehenswürdigkeiten gibt es Parkplätze, ein Informationszentrum mit Verkaufsgeschäft, WCs, etc. So auch hier bei den 12 Aposteln. Die Wege sind alle gut gesichert, es gibt Aussichtsterrassen bei allen sehenswerten Punkten. Wir verbringen hier viel Zeit und geniessen dieses Naturspektakel. Von den 12 Aposteln sind mittlerweile nur noch etwa 9 Felsen zu sehen, die restlichen sind wegen Erosion zusammengestürzt. Es ist trotzdem immer noch ein sehr spezielles Erlebnis, hier zu sein.

Danach fahren wir weiter und machen bei der Loch Ard Gorge den nächsten Halt. Bei dieser Schlucht ist die Loch Ard, ein schottisches Schiff, 1878 gesunken. Diese Küste wird auch die "Schiffswrack-Küste" genannt, da hier sehr viele Schiffe Schiffbruch erlitten.

Wir verstehen nun, weshalb die Great Ocean Road dermassen berühmt ist. Die Aussicht, die hier geboten wird, ist wirklich einzigartig.

Am späteren Nachmittag kommen wir in unserer nächsten Unterkunft an. Wir haben in Warrnambool ein schönes modernes Appartment gemietet. Da die Wetterprognosen sehr schlecht sind, möchten wir morgen einen "Büro-Tag" einschalten und brauchen dazu eine gemütliche Unterkunft mit Wifi-Anschluss.

Unsere Erwartungen werden erfüllt. Nur das mit dem Internet klappt nicht so wirklich (wie leider meistens auf unserer Reise).
Kaum sind wir da, beginnt es wie aus Kübeln zu regnen. Ausserdem windet es von allen Seiten, an das Ausgehen mit Schirm ist nicht zu denken.
Warrnambool ist eine Stadt mit etwa 30'000 Einwohnern. Es gibt einen Park mit See, einen schönen Strand und ein Stadtzentrum, mit allem was es braucht. Das Abendessen gibts in der Stadt im Hotel Warrnambool. Wir fahren mit dem Auto hin. Dieses historische Haus wurde renoviert und hat nun eine Bar und ein schönes Restaurant. Wir geniessen ein feines Essen in gehobener Ambiente. Ich wähle etwas mit Kürbis, schliesslich beginnt hier der Herbst.

Freitag, 22. März
Nach einer stürmischen Nacht hat sich das Wetter wieder beruhigt. Wie beschlossen kümmern wir uns um den Bürokram. Das braucht doch viel Zeit. Am Nachmittag dann beginnen bereits wieder die Ferien. Wir besuchen das "Flagstaff Hill Museum". Hier wird der Besucher ins Jahr 1870 zurückversetzt. Wie im Ballenberg gibt es hier ein historisches Fischerdorf, das authentisch aufgebaut ist und sehr interessant ist. Ausserdem gibt es eine grosse Ausstellung über die verschiedenen Schiffe, die im Lauf der Zeit an der "Shipswreck-Coast" gesunken sind. Ein grosser Teil ist der gesunkenen Loch Ard gewidmet.
Am Abend wird eine "Sound and Light-Show" angeboten, die "Loch Ard Show". Es beginnt mit einem feinen Abendessen, dann werden wir beim Schein von Laternen durch das Fischerdorf geführt zu unserem Schiff. Heute Abend sind wir alle Passagiere der Loch Ard, die am 02.03.1878 Gravesend in England verlassen wird mit dem Ziel Melbourne. Wir lernen einige Passagiere und Mitglieder der Crew kennen und auch den Captain. Die Show ist sehr gekonnt gemacht und gibt einen guten Einblick in das Leben der Schiffspassagiere und der Besatzung. Leider geht dann im Verlauf der Show unser Schiff auch tatsächlich unter, wir haben aber zum Glück alles unbeschadet überstanden. Effektiv haben diesen Untergang nur zwei Personen überlebt von insgesamt 54.

Samstag, 23. März
Wieder einmal zieht es uns in Richtung Berge. Wir wollen noch zwei Nächte im Grampians Nationalpark sein, bevor wir dann Richtung Adelaide fahren. Den Vormittag verbringen wir nochmals im Museum, unser Ticket ist auch heute noch gültig und wir haben noch nicht alles gesehen. Danach fahren wir ab in Richtung Halls Gap. Die Fahrt dauert nur etwas mehr als 2 Stunden.
Die Weite hier in Australien mit dem riesigen offenen Himmel beeindruckt uns immer mehr. Irgendwie sieht hier der Himmel oft sehr viel schöner aus als daheim.
Die Grampians sind ein Ausläufer der Great Dividing Range, zu der bereits die Snowy Mountains gehörten. Die Berge hier sind bis 1167 m hoch. Wir fahren zum Hauptort des Nationalparks, Halls Gap. Hier leben 300 Einwohner, für Touristen hat es 6000 Betten. Wir haben in den "Grampians Chalets" ein Häuschen gebucht. Bereits bei unserer Ankunft hüpft vor uns ein Känguru über die Strasse. Hier oben soll es sehr viele Kängurus und Koalas geben, da sind wir mal gespannt. Von unserem Chalet aus haben wir Sicht auf einen kleinen See, und können von der eigenen Veranda aus die Umgebung auf uns wirken lassen.
Wir machen einen kurzen Bummel ins Dorf. Als wir dann vom zNacht zurückkommen, können wir unser Tier-Inventar anpassen. Ich führe hier mal das komplette aktualisierte Inventar auf, Stand 23.03.:
  • viele Möven und Tauben und andere Vögel (so Spatzen und so)
  • 2 Pelikane
  • 1 Warran oder so was ähnliches...
  • Katzen und Hunde
  • unzählige Pferde und Kühe
  • unzählige Schafe
  • 1 Esel
  • viele Enten
  • unzählige Zwergpinguine
  • unzählige Koalas
  • 3 Wallabies (kleine Kängrurus)
  • unzählige Kängurus
  • 3 Rehe
  • unzählige Krähen
Morgen erkunden wir die Gegend. Mal schauen...

Sonntag, 24. März

Auch diese Nacht war sehr windig, unser Chalet hat geknirscht und geächzt. Ich hatte richtig Angst und habe nicht so gut geschlafen. Stephan hat ein bisschen Halsweh seit gestern und ist nicht 100 % auf dem Damm. Deshalb nehmen wir's wie immer gemütlich und geniessen ein feines Frühstück im Dorf im Black Panther Café. Endlich mal wieder ein feines Toast mit ungesalzener Butter! Wobei so ein Schweizer Brot schon mal wieder etwas Feines wäre. Und die Müesli hier sind so wie Birchermüesli, einfach viel zu viel Flocken und zuwenig vom Rest, dadurch furztrocken. Aber auf Reisen ist es halt nicht wie daheim...

Von Halls Gap aus lassen sich auf der Northern Grampian Road einige schöne Aussichtspunkte mit dem Auto erreichen. Wir fahren hinauf zum Boroka Lookout. Hier hat man eine grandiose Aussicht hinunter auf Halls Gap.

Danach fahren wir ein kleines Stück weiter zum Reed Lookout, dieser gibt nicht so viel her. Von hier gelangt man auf einem kinderwagengängigen Kiesweg in 20 Minuten zum berühmten Lookout Balconies. Alle Werbeaufnahmen für die Grampians werden hier gemacht. Für uns war der erste Aussichtspunkt jedoch fast der schönste mit der spannendsten Aussicht.

Es gäbe noch eine weitere Sehenswürdigkeit mit Wasserfall, diesen sparen wir uns jedoch für morgen auf. Wir möchten noch einen Nacht-Rundgang machen und probieren, dies zu organisieren. Leider hat es jedoch zu wenig Interessenten und deshalb wird die Tour nicht durchgeführt. In dieser Gegend hat es sehr viele nachtaktive Tiere, deshalb wäre es sehr interessant gewesen. Schade.

Zum zNacht gehen wir ins Restaurant "The View" im Grampians Motel. Im Garten hier tummeln sich viele Kängurus und auch 5 Emus. Die Besitzerin empfängt uns sehr herzlich, auch das Essen ist fein. Wir planen den morgigen Tag, es steht die Fahrt Richtung Adelaide bevor. Dies bedeutet etwa 6 Stunden reine Fahrzeit. Wir buchen ein Hotel in den Adelaide Hills, etwa 20 Minuten ausserhalb der Stadt. So müssen wir nicht noch am Abend in die Stadt hineinfahren. Der Ort heisst Hahndorf und ist der "deutscheste Ort" von Australien. Mal schauen, was uns da erwartet.

 

Donnerstag, 21. März 2013

Mornington Peninsula und Great Ocean Road

Sonntag, 17. März

Beim zMorge in Tallangatta besprechen wir mit der Motel-Besitzerin unsere Route nach Mornington. Sie rät uns, nicht die ganze Strecke nach Melbourne auf dem Hume Freeway zu fahren (langweilig, nur ein McDonald nach dem anderen). So nehmen wir ihren Rat an und verlassen die Autobahn bereits in Benalla. Ab hier geht es südwärts nach Alexandra, dann durch den Yarra Ranges Nationalpark nach Healesville und dann schnurstracks dem tomtom nach nach Mornington. Wir benötigen für die Fahrt etwas mehr als 6 Stunden. Und obwohl die Strecke in keinem Reiseführer beschrieben ist, ist es für uns die bis jetzt schönste Route.

Den Yarra Ranges Nationalpark müsst ihr mal googeln, hier ist es mit den vielen Farnbäumen am Strassenrand richtig märchenhaft.

Das Yarra-Tal ist ein Weinanbau-Gebiet, links und rechts gibt es viele Weinkellereien, wo man auch degustieren könnte. Nun, Stephan muss natürlich noch fahren, also machen wir davon keinen Gebrauch. Heute fahre übrigens auch ich zum ersten Mal etwa 200 km - das ist aber sehr einfach, es hat fast keinen Verkehr. Die Herausforderungen in der Stadt und mit Parken und so überlasse ich gerne Stephan...

In Mornington werden wir herzlich begrüsst von Denise, die uns unser Zimmer zeigt. Wir wohnen in einem Haus aus den 1930er Jahren. Es hat ein Ess- und Wohnzimmer und 5 Gästezimmer. Unsere Gastgeberin wohnt in einem neuen Haus vis-à-vis. Unser Zimmer ist sehr sehr "plüschig", aber es gefällt uns trotzdem sehr gut.

Update unseres Tier-Inventars:

  • unzählige Schafe
  • 1 Esel
  • viele Enten

Wir haben auch ein totes Wombat gesehen, das zählt natürlich nicht - weil es ja tot ist. Rhonda, unsere Gastgeberin aus Batemans Bay hat gesagt, sie habe bis jetzt im ganzen Leben erst ein einziges wildes Wombat gesehen - da werden wir ja kaum das Glück haben. Aber das Tote hat wenigstens bewiesen, dass es Wombats gibt.

Heute gibts kein zNacht, wir haben unterwegs bereits gegessen (Giddy Goat Cafe in Yarck)


Montag, 18. März

Die Mornington-Halbinsel südlich von Melbourne hat sehr viel zu bieten. Schöne Strände, viele herzige Orte, die Hot Springs (heisse Quellen, wo man baden kann), viele Golfplätze, feine Restaurants etc. Der grösste Vorteil für uns ist die relativ zentrale Lage. Heute fahren wir in gut 15 Minuten mit dem Auto nach Frankston, dem Nachbarort von Mornington. Von hier aus können wir mit dem Zug (Metro, aber oberirdisch) nach Melbourne fahren. Es hat sehr sehr viele Haltestellen unterwegs und wir brauchen eine gute Stunde, ist aber trotzdem viel gemütlicher als mit dem Auto.

In Melbourne frischen wir unsere Touristen-Kenntnisse auf für die kommenden Tage, es hat ein sehr grosses Touristen-Infobüro. Dann fahren wir zuerst mit dem kostenlosen historischen Tram, um uns einen Überblick zu verschaffen. Danach geht's zu Fuss weiter. Eindeutig, auf den ersten Blick gefällt uns Melbourne nicht so gut wie Sydney. Für uns wäre es wohl klar, welche Stadt die Hauptstadt hätte sein sollen.

Die Innenstadt von Melbourne ist sehr übersichtlich, da schachbrettartig aufgebaut. Ausserdem haben wir im Touristenbüro verschiedene Routenvorschläge erhalten für die Besichtigungen. So sehen wir die griechische Strasse und auch Chinatown, beides ist aber nicht der Rede wert. Besser gefallen uns die beiden historischen Einkaufs-Arkaden "Royal Arcade" und "Block Arcade", beide wurden vor etwa 120 Jahren erbaut und sind nun renoviert und bieten härzige Geschäfte.

Im Stadtteil Southbank steht der Eureka Turm Skydeck 88, die höchste Aussichtsplattform der südlichen Hemisphäre (nicht open-air, sondern mit Fenstern) Hier verbringen wir die Zeit bis Sonnenuntergang und Stephan macht etwa 1001 Foto, die meisten sind phänomenal gut. Wir sehen von hier oben auch die Tennisplätze, wo das Australian Open stattfindet, und die Formel 1 Rennstrecke.

Dann fahren wir mit Bahn und Auto wieder zurück. Znacht gibt's leider nur noch im Mc Donalds, da alle Restaurants bereits zu sind. Es scheint uns hier normal, bereits um 18.00 h oder so zum Essen zu gehen - ab 21.00 h ist es hier oft wie ausgestorben.


Dienstag, 19. März

Auch heute morgen verwöhnt uns unsere Gastgeberin mit einem ausgezeichneten Frühstück. Dazu hören wir Musik von Louis Armstrong - die gleiche CD wie gestern. Wir haben uns entschieden, noch eine dritte Nacht hier zu bleiben, denn heute wollen wir nach Phillip Island fahren. Und dort findet die grösste Attraktion erst am Abend statt...

Die Fahrt dauert etwa 1 Std. und 40 Minuten. Es gibt auf dieser kleinen Insel etwa drei oder vier Sachen, die man unbedingt besuchen muss: Churchill Island mit einem alten Herrenhaus und altem Bauernhof, das Koala Conservation Centre, die Pelzrobben am westlichen Inselende und die Pinguin-Parade. Für die Churchill Island nehmen wir uns nur wenig Zeit, es erinnert hier ein bisschen an Ballenberg. Und wie ein Bauernhof aussieht, wissen wir ja schliesslich.

Im Koala Conservation Centre gibt es zwei Boardwalks, das sind Holzpfade auf Stelzen, so dass wir etwas näher bei den Baumwipfeln sind. Tatsächlich können wir nach einiger Zeit ein Fellklüngel entdecken - ein schlafender Koala. Diese Tiere schlafen 20 Stunden pro Tag, da sie so Energie sparen. Ist doch irgendwie sympathisch, oder nicht?

Wir entdecken noch weitere Koalas - alle ein bisschen verschlafen, aber total süss...

Nun verschieben wir alle weiteren Abenteuer, denn heute wollen wir endlich wieder mal etwas richtiges essen, in Ruhe. Wir finden im Hauptort der Insel, Cowes, ein feines Lokal (Sherwoods) mit einem sehr netten Kellner. Wirklich, das Essen ist fein, wir geniessen es richtig.

Um 18.45 h müssen wir für die Pinguin-Parade bereit sein. Wir haben eine Führung mit einem Ranger dazugebucht. So erhalten wir spannende Erklärungen zu den Pinguinen und einen Logenplatz zuvorderst am Strand. Die kleinen Pinguine kommen jeden Abend bei Sonnenuntergang aus dem Meer, watscheln über den Strand und marschieren dann zu ihren Nestern. Fotografieren ist verboten, da die Pinguine dadurch gestört wären. Aber wenn ihr die Homepage www.penguins.org.au anschaut, werdet ihr euch ein Bild machen können.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie süss diese kleinen Zwergpinguine sind. Nur zögerlich kommen sie auf den Strand, so in Gruppen von 4 - 6 Tieren, watscheln ganz langsam los, rennen bei erster Gelegenheit wieder zurück ins Wasser, wenn sie irgendwie Angst haben, und probieren es dann von vorne. Sobald etwa die Mitte des Strandes erreicht ist, rennen sie was gesch was hesch los in Richtung der schützenden Büsche. Es ist wirklich ein tolles Spektakel, es lohnt sich absolut, hier zu sein.

Danach watscheln die Pinguine zu ihren Nestern, und wir können von erhöhten Holzpfaden mitmarschieren. Es ist ein unbeschreiblich tolles Erlebnis!

Die Pelzrobben haben wir halt nun nicht gesehen. Wir werden hoffentlich später auf unserer Reise noch dazu kommen. Nun fahren wir so schnell wie möglich zurück nach Mornington, es war nun doch ein langer Tag.


Mittwoch, 20. März

Das dritte leckere Morgenessen bei Denise, aber Louis Armstrong beginnt langsam zu nerven - gut, dass wir heute weiter fahren.

Zuerst wollen wir noch ein bisschen etwas von der Mornington-Halbinsel sehen. In Mornington findet am Mittwoch immer der Strassenmarkt statt, da will ich hin. Es gibt Stände mit Selbstgenähtem, mit Schmuck, gebastelten Karten und Früchten und Gemüse usw. Alles ein bisschen wie bei uns. Also beschliessen wir schon bald, weiterzufahren. Wir nehmen die Küstenstrasse, damit wir noch etwas mehr sehen als auf dem Freeway. So von Dromana bis Sorrento sind die Strände am Schönsten, und es hat viele Ferienhäuser an der Strecke. Von der Strasse aus sehen wir durch die Büsche am Strand die kleinen bunten Strandhäuschen, die in dieser Gegend so bekannt sind. Genau diese möchten wir dann bevor wir auf die Fähre gehen noch fotografieren. Meines Wissens nach sollte es in Sorrento solche geben.

Leider finden wir dann aber keine Strandhäuschen - also gibts auch kein Foto. :( Aber im Internet habe ich eins gefunden:

Die Fähre fährt pünktlich um 13.00 h und bringt uns in 40 Minuten hinüber nach Queenscliff.

Dann fahren wir nach Torquay, hier beginnt die berühmte "Great Ocean Road".

Wie schon während unserer ganzen Reise hat es auch hier nicht viel Verkehr. So fahre auch ich wieder ein Stück. Die Strasse windet sich den Klippen entlang und bietet wirklich schöne Aussichten.

Besonders amüsieren uns die folgenden Schilder, die bei allen Haltebuchten angebracht sind:

Wie wenn man das noch nicht gemerkt hätte, wenn man schon so weit gefahren ist!

Als wir zum Kafi anhalten, stehen ein paar Leute herum und bestaunen einen Baum. Und siehe da: Hier hat es drei Koalas drin! Und sie sind nicht nur am Schlafen, sondern am Fressen. So härzig!

Im Kafi hier treffen wir auf richtig unfreundliche Australier. Das gibt's also auch.

Um 18.00 h treffen wir im gebuchten Motel in Apollo Bay ein, wir haben ein schönes doppelstöckiges Appartment für uns (Captain's on the bay) Es gibt auch eine Laundry, so haben wir auch wieder nur frische Wäsche dabei. Es ist recht schön hier, aber etwas unsympathisch: das Internet kostet extra, wenn man zu spät auscheckt kostet das AU$ 40.00 pro Stunde, und wenn man zu unordentlich ist kostet es AU$ 30.00, usw. Gut bleiben wir nur eine Nacht!

Morgen fahren wir weiter nach Warrnambool. Da sehen wir unterwegs die 12 Apostel. Heute hatten wir ja super Wetter, hoffen wir, dass es noch ein bisschen hält! Der Wetterbericht ist nicht so vielversprechend.

Update des Tier-Inventars (ohne die Tiere in den Gehegen)

  • unzählige Zwergpinguine
  • 3 Koalas
  • 3 Wallabies (kleine Känguruhs)
















 

Sonntag, 17. März 2013

Canberra und Snowy Mountains

Freitag, 15. März

Frisch gestärkt machen wir uns von Batemans Bay auf den Weg Richtung Canberra. Die Landschaft um uns herum ist von Landwirtschaft geprägt, leicht hügelig und bewaldet. Wir haben das Gefühl, fast allein unterwegs zu sein. Dank unserem Navi erreichen wir unser Ziel in Canberra, den Commonwealth Park, ohne Probleme.

Als es darum ging, welche Stadt die Hauptstadt von Australien wird, entbrannte ein Streit zwischen Melbourne und Sydney. Die Lösung war dann die Gründung einer komplett neuen Stadt, in etwa in der Mitte: Canberra. Die Stadt wurde auf dem Reissbrett geplant, von einem amerikanischen Architekten. Es hat für alles viel Platz, aber die Fussgänger gingen vergessen. Die Stadt besteht aus dem Norden, wo das normale Leben stattfindet, und dem Süden mit dem "Parlamentarischen Dreieck" und allen Botschaften etc.

Vom Commonwealth Park aus hat man eine herrliche Sicht über den Lake Burley Griffin auf das "Parlamentarische Dreieck" Hier steht auch das Captain Cook Memorial, eine grosse Weltkugel, auf der alle seine Reisen aufgezeichnet sind. Dieses gefällt uns sehr. Auch der Captain Cook Memorial Water Jet ist grandios.

Wir bummeln ein bisschen durch den Park und sehen joggende Mütter mit Kinderwagen, oder auch andere Jogger, sonst aber ist niemand unterwegs. Die Sonne brennt auf uns herunter, weit und breit aber bietet sich kein gemütliches Plätzchen an zum etwas entspannen (so ein Kafi oder so). Wir möchten nun zu Fuss zur Innenstadt, da wo die Läden sind und die Restaurants. Dieser Plan scheitert jedoch an der Weitläufigkeit dieser Stadt, wie erwähnt, zu Fuss kommen wir hier nirgends hin.

So fahren wir weiter in Richtung Snowy Mountains. Wir haben in Cooma ein Motel reserviert, dies ist also unser Ziel für heute. Die Strasse führt nicht etwa bergwärts, nein, irgendwie geht es immer noch geradeaus, die Landschaft ist überhaupt nicht so, wie wir es erwartet haben.

Eine breite Strasse bringt uns bis Cooma - dies ist der grösste Ort der Region und "Drehscheibe des Tourismus". Kein Zweifel, es ist ein Skiort. Es gibt viele Geschäfte zum Skis mieten und für Skibekleidung. Aber weit und breit sind weder Berge noch Skilifte oder so zu sehen. ??

Unser Motel war ein Schnäppchen, entpuppt sich aber auch als eher billige Absteige. Nun gut, es ist einigermassen sauber und wir haben was wir brauchen. Das Städtchen macht einen etwas heruntergekommenen Eindruck, aber es ist ja auch Nebensaison und deshalb sind viele Restaurants geschlossen. Wir essen beim Chinesen, der sieht am Einladendsten aus. Auch der Service ist gut und das Essen ist fein.

Samstag, 16. März

Unser Frühstück, bestehend aus Fruchtsalat und Käse/Schinken-Toast nehmen wir in Cathy's Lolly Shack ein. Dies ist ein Süssigkeiten- und Delikatessengeschäft, mega härzig eingerichtet, sie verkaufen auch Hero-Konfi "swiss made". Wir kommen sofort ins Gespräch mit einem älteren Ehepaar, das in Cooma lebt. Anscheinend waren die letzten Jahre hier in der Landwirtschaft sehr schwierig, da es sehr wenig Regen gab, "Die Familien leben vom Lohn der Frauen, die auswärts arbeiten". Dies bestätigt unseren Eindruck, dass es wohl wirtschaftlich nicht so einfach ist hier oben. Leider verstehen wir wohl nur etwa ein Drittel des Gesprächs, die australische Lady überschätzt unsere Englischkenntnisse etwas.

Der Besuch im Snowy Mountains Hydroelectric Authority Visitors Centre ist nicht nur für Stephan interessant. Hier in den Snowy Mountains wurde von 1949 - 1972 ein System von 16 Stauseen errichtet mit 7 Wasserkraftwerken. Mehr als 100'000 Arbeiter aus 30 verschiedenen Nationen haben daran mitgearbeitet. Die Ausstellung ist spannend gestaltet, es ist eindrücklich, wie all dies aus dem Nichts geplant wurde.

Heute steht uns eine lange Fahrt bevor. Von Cooma aus fahren wir nach Jindabyne, dem grössten Wintersportzentrum der Snowy Mountains. Hier gibt es einen Zwischenstopp mit Kafi. Aber auch hier sind keine Skilifte oder so sichtbar. Irgendwie kommt uns das ein bisschen merkwürdig vor. In Jindabyne treffen wir auf etwas typisch Australisches: im Park gibt es Gas-Kochherde zum Grillieren. Also, das was da auf dem Bild eingemauert ist, ist ein Gasherd, oben drauf ist eine grosse Kochplatte für das Fleisch.

Jindabyne ist der Startpunkt für den 109 km langen Alpine Way, schlechthin die Panoramastrasse durch die Schneeberge. Und die nehmen wir jetzt unter die Räder. Stephan ist zum Glück Alpen-erprobt, so ist es kein Problem. Einem Holländer würde ich diese Strecke nicht empfehlen.
Hinauf und hinunter, die Strasse ist gerade breit genug zum Kreuzen. Es kommen aber insgesamt nur etwa 20 Autos entgegen - man sieht, auch hier sind wir wieder fast allein unterwegs. Die Strasse führt grösstenteils durch Wald, es gibt aber auch Abschnitte mit grossartiger Aussicht - auf weiteren Wald - leider ist das Wetter nicht ganz so schön, es regnet sogar ab und zu.

Der nächste Ort ist Thredbo, nun haben wir endlich den Skiort gefunden. Von hier gibt es verschiedene Sessellifte und es sieht nach Skiort aus. Aber wir sind doch immerhin schon sicher 80 km von Cooma entfernt. Ist also etwa so, wie wenn Zürich der Hauptort vom Titlis wäre...

Wir fahren immer weiter, und sind nun schon ein paar Stunden unterwegs. Langsam sollten wir wohl auch ein Hotel reservieren. Unser Ziel ist Albury oder Wodonga am Murray River. Dies sind grosse Städte, da wird es sicher ein Zimmer für uns geben. Nun, weit gefehlt, in Booking.com erhalten wir den Rat, doch besser "an einem anderen Datum zu suchen". So entscheiden wir uns, beim nächsten grösseren Ort, nach einer Unterkunft Ausschau zu halten. Dies ist in Tallangatta, ein beliebter Ort für Wassersport und zum Angeln. Er liegt am Lake Hume, einem Stausee - früher lag der Ort einige Kilometer weiter östlich und Mitte der 50er-Jahre mussten die Bewohner umziehen. Von der alten Stadt sind bei tiefem Wasserstand immer noch die Strassenzüge erkennbar, und abgestorbene Bäume ragen auf, die normalerweise von Wasser bedeckt sind.

Leider gibt es auch hier nur 3 Hotels, aber wir sind froh, dass wir im Tallangatta Motor Inn noch das letzte Zimmer ergattern. In Wodonga findet eine grosse Konferenz statt, alle Unterkünfte im Umkreis von 50 km sind ausgebucht.

Znacht gibt's im Victoria Hotel, diesmal typisch Australisch, paniertes Schnitzel, Pommes und Salat. Geschmeckt hat's.

Unsere Pläne, die nächsten drei Tage in Melbourne zu verbringen, scheitern am Formel 1-Rennen. Die Hotels sind alle voll. So fahren wir also morgen auf die Mornington-Halbinsel. Hier haben wir ein schönes Bed & Breakfast gefunden, hoffen wir mal, dass es hält, was es verspricht. Gute Nacht.