Freitag, 10. Mai
Hier sind wir also, in Yachats, das Wetter ist trüb, die Sonne zeigt sich den ganzen Tag nicht. Wir machen uns auf nach Newport. Hier können wir auch ohne Sonnenschein einiges unternehmen.
Zuerst statten wir dem Oregon Coast Aquarium einen Besuch ab. Dieses zeigt lokale Fische und Tiere, die in Küstennähe leben, es ist nicht so gross, aber gut gemacht. Wir können im Touch-Pool sogar Seesterne und Seeanemonen anfassen. Es gibt riesige unheimliche Japanische Spinnenkrabben oder wie die heissen, es hat einen Riesen-Tintenfisch, der ist allerdings noch nicht so gross, nur etwa 30 cm im Durchmesser (ohne Tentakel), dann können wir Otter aus der Nähe anschauen, und es hat auch wieder Seehunde und lustige Vögel. Die Fische sind in der Regel recht hässlich und machen alle einen Lätsch. Aber bunte Karibikfischlein hat es halt an der Küste von Oregon nicht.
Im Geschenkladen kann man auch Fudge kaufen, das ist eine Spezialität von hier. Wir kennen es nicht, und probieren doch gerne mal. Es gibt verschiedene Geschmäcker, aber fein sind sie alle. Oder nicht? Doch, wir finden eigentlich schon, also kaufen wir auch so einen Fudge-Mocken, so etwa 5 x 5 cm und 2 cm dick, den teilen wir uns. Schmeckt wie weiche Snickers, aber mega mega mega süss.
Und alles in allem war das wohl ein Fehler, das ganze Fudge auf einmal aufzuessen. Es ist uns beiden fast ein bisschen schlecht davon. Einfach so, wie nach etwa 3 Tafeln Schokolade (habe zwar noch nie soviel aufs Mal gegessen, aber so stelle ich mir das etwa vor). Zum Glück gibt es hier Espresso, das hilft ein bisschen. Aber nicht viel...
Der Ort Newport ist nicht so prächtig, ein richtiges Fischer-Städtchen, aber eher heruntergekommen. Zwei, drei schöne Läden, der Rest nur Ramsch. Wir bummeln ein bisschen herum. Auf einem Steg stossen wir auf Seelöwen, diesmal alles Männchen. Die plegern hier und lassen es sich gut gehen.
Die Idee wäre gewesen, hier ein frühes zNacht zu essen, aber nun - das halbe Fudge liegt uns immer noch schwer im Magen. So fahren wir zum Hotel zurück. Dann bummeln wir auf der Strand-Promenade ins Dorf, um doch noch etwas zu essen. Ganz ohne zNacht wollen wir nicht ins Bett.
So einfach ist es nicht, ein Restaurant zu finden. Es bleibt nur Leroy's Blue Whale Family Restaurant. Dieses ist exakt wie aus einem amerikanischen Film, mit aneinandergereihten Sitznischen mit Platz für immer 4 Personen, die Banklehnen sind so hoch, dass man nicht sieht, ob da jemand sitzt oder nicht. Wisst ihr, was ich meine?
Das Essen ist sehr fein (Hamburger, was sonst?), und es ist wohl unser günstigstes zNacht auf der ganzen Reise (mit allem etwa total CHF 24.00).
Samstag, 11. Mai
Der letzte Tag an Oregons Küste bricht an. Und wir haben tatsächlich Petrus auf unserer Seite, es ist tolles sonniges Wetter. So fahren wir zuerst zum meistfotografierten Leuchtturm, dem Heceta Head Lighthouse.
Danach dann immer nordwärts nach Depoe Bay. Diese Ortschaft mit etwa 1100 Einwohnern hat eigentlich nicht viel zu bieten. Sie liegt aber ideal für Whale Watching. Die Grauwale sind hier sehr nahe an der Küste zu sehen. Wir haben Glück und können bei einer einstündigen Tour dabeisein. Unser Boot, die Mariner, mit Capitain Dan, bringt uns aufs Meer hinaus. Bald finden wir eine Walmama mit ihrem Baby, und diesen beiden folgen wir für die restliche Zeit unseres Trips auf ihrem Weg nordwärts.
Da Grauwale keine Rückenflossen haben, sehen wir halt immer nur - wenn überhaupt - die Rücken der beiden Tiere. Dann, mit Glück, auch mal die Schwanzflosse. Viel ist es nicht, was wir sehen, aber immerhin - wir sehen etwas (auch ich als Anti-Whale-Spotter!) Ein bisschen näher hätten wir es uns gewünscht, aber das lässt sich halt nicht ändern. Wenigstens sind wir nur wenige Leute auf dem Boot, wir können also problemlos an der Reeling stehen und alles beobachten. Zum Glück macht Stephan so tolle Fotos, so sehe ich nämlich mehr auf dem Foto als in Wirklichkeit.
Kaum sind wir wieder an Land, kommt schon das nächste "wilde" Tier heran. Von der netten jungen Frau im Whale Watching Büro erhalte ich feine Krabben-Chips zum Verfüttern an das freche Erdhörnchen (ground squirrel).
Nachher ist es auch für uns Zeit für ein Amerikanisches Hot Dog. Es steht noch eine dreistündige Weiterfahrt bevor. Und weil das Wetter so toll ist, machen wir auch alle Umwege, die sich anbieten, und überall viele Fotostopps, manchmal sehr viele Fotostopps...
Unterwegs beim Chinesen gibt es ein kurzes Abendessen. Schlussendlich kommen wir dann doch noch in Astoria an. Astoria liegt direkt an der Grenze zwischen Oregon und Washington am Columbia River. Hier wurden einige Filme gedreht (Free Willy und der Kindergarten-Cop zum Beispiel).
Unser Hotel, Hotel Elliott, liegt zentral in der kleinen Altstadt und ist sehr härzig. Nach einem Schlummertrunk können wir nach diesem schönen Tag gut schlafen.
Sonntag, 12. Mai, Muttertag
In Astoria ist heute Markt. Bauernmarkt, Handwerkermarkt, eine bunte Mischung von Ständen mit Blumen, Lebensmitteln, Holz-Gegenständen, Schmuck, Mäntelchen für Katzen, usw. Wie ihr merkt, lasse ich mir die Chance nicht entgehen für einen kleinen Bummel.
Beim Stadtbummel nachher sehen wir das historische Tram, welches dem Flussufer entlang fährt.
Sonst ist hier aber nichts der Rede Wert. Im Moment liegen hier zwei Kreuzfahrtenschiffe vor Anker, kein Wunder, hatte es so viele Besucher am Markt! (Regent Seven Seas Navigator und NCL Jewel) Die 6.6 km lange Astoria-Megler-Brücke über den Columbia River ist auch recht eindrücklich. Auf dieser werden wir dann später unseren Weg fortsetzen.
Gepäck einladen und los gehts. Über die Brücke, dann noch den Highway 101 hinauf bis nach Olympia - hier ist der Highway 101 zu Ende. Die Landschaft wäre sicher noch schön, aber das Wetter ist schlecht, wir fahren quasi ungebremst durch. Heute fahre auch ich ein bisschen, zum zweiten Mal, seit wir in den USA sind. Aber nach der Auffahrt auf den 5-spurigen Highway Interstate 5 mit sehr viel Verkehr nehme ich null-komma-plötzlich wieder die nächste Ausfahrt, damit Stephan ans Steuer kann. Ich fühle mich mit solchen Situationen halt überfordert. Aber Stephan macht das zum Glück mit links, und so kommen wir sicher und entspannt in Seattle an. Vom Highway aus gibt's schon mal ein erstes Foto der Skyline.
Im Hotel Alexis habe ich für uns ein mega schönes Zimmer gebucht. :) Schliesslich bleiben wir auch für vier Nächte. Das auf dem Bild ist nur das Schlafzimmer, es hat noch eine Küche, ein Bad und ein Garderobenzimmer. Das mit der Küche habe ich aber auch nicht gewusst. Wir werden sehr herzlich empfangen und merken bald, das wir hier für die nächste Zeit gut aufgehoben sein werden.
Nach einem kurzen Stadtbummel kehren wir im Restaurant Brooklyn ein, bekannt für Steaks und Seafood. Nicht ganz so fein, dafür umso teurer (Preise etwa wie in der Schweiz). Als wir um etwa 21.00 h das Lokal verlassen, waren wir die letzten Gäste. Und die Stühle sind zur Hälfte bereits hochgestellt. Richtig gemütlich... Anscheinend werden hier in Seattle bereits um 21.00 h die Trottoirs hochgeklappt.
Im Lebensmittelgeschäft an der Ecke kaufen wir uns noch alles nötige für die kommenden zMorge. Mit unserer Küche können wir gut wieder selber fuhrwerken, das geniessen wir!
Seattle wird einiges für uns bereithalten, das wissen wir schon jetzt. Sind wir doch mal gespannt, was da die nächsten Tage auf uns zukommt!
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