Freitag, 19. April
Faulenzen ist schön. Wir geniessen unser gemütliches Bungalow, schwadern ein bisschen im Meer herum und bummeln die Strasse hinauf und hinunter. Unser letztes Geld verprassen wir für Guetzli und Mineralwasser. Bora Bora zeigt sich immer noch bewölkt bis verregnet, der Zauber bleibt uns ein bisschen verborgen.
Nicht, dass es uns hier nicht gefällt. Aber es ist schon eine weite Reise, und da kenne ich Orte, die näher an Europa liegen und ebenso schön sind. Naja.
Beim zNacht unterhalten wir uns mit einem älteren Ehepaar aus Binningen. Sie sind wie wir etwa 3 Monate auf Reisen, allerdings machen sie das nicht zum ersten Mal. Sie haben ein bisschen ein Durcheinander beim Erzählen, wann denn jetzt was war. Wir haben es gut. Bis jetzt können wir uns noch an jeden einzelnen Tag erinnern. Glaub ich wenigstens.
Samstag, 20. April
Nach dem zMorge können wir es nochmals gemütlich angehen. Wir dürfen unser Bungalow behalten bis wir abgeholt werden um 16.00 h. Auch heute machen wir keine grossen Sprünge, schliesslich steht uns eine lange Nacht bevor. Da darf man ohne schlechtes Gewissen noch ein bisschen faulenzen. Schlussendlich packen wir dann unsere sieben Sachen und räumen unser Zimmer.
Morgen ist Wahltag auf Bora Bora. Es gibt drei oder vier Kandidaten. Ihre jeweiligen Anhänger sind nun alle im Privatwagen unterwegs, mit fahnengeschmückten Autos, lauter Musik und in Feststimmung. Die einen fahren auf der Inselstrasse linksherum, die anderen rechtsherum. Unser Transferbus reiht sich in die Autokarawane ein und wir tuckern in Richtung Pier.
Die Fahrt dauert etwa doppelt so lange wie normal. Dafür gibt's was zu sehen! Heute steht das Kreuzfahrtenschiff Marina Majuro im Hafen - hier liegt glaub ich wirklich jeden Tag ein anderes Schiff vor Anker. Danach geht's wieder im Shuttle-Schiff zum Flughafen. Check-in und ab die Post. Zuerst fliegen wir nach Papeete. Hier können wir unser Gepäck am Flughafen deponieren und fahren mit dem Taxi in die Stadt zum zNacht. Wir müssen erst in drei Stunden wieder zurück sein für den Weiterflug. Die Stadt sieht beim heutigen lauen Sommerabend grad ganz anders aus - am Hafen sind mobile Essenstände, Musik wird gespielt und es wimmelt von Leuten, Einheimische und Touristen. Natürlich ist auch wieder ein Kreuzfahrtenschiff da, die Paul Gauguin.
Aber zu früh gefreut, wir sind keine 5 Minuten da, da regnet es schon wieder wie aus Kübeln. Also suchen wir uns ein Restaurant - was gar nicht so einfach ist, bzw. schlicht unmöglich. Das eine gute Lokal, wo wir schon mal waren, hat heute Karaoke-Nacht. Und alles andere ist geschlossen. Also, auf in den McDonalds, ond en Guete!
Der Regen stoppt dann wieder und es gibt noch einen kleinen Bummel der Promenade entlang. Aber abgesehen vom Hafengelände mit den Essensständen ist die Stadt nach wie vor wie ausgestorben. Schade.
Einchecken und um etwa 00.45 h fliegen wir mit der Hawaiian Airlines ab in Richtung Honolulu. Die Boeing 767 ist recht voll. Wie früher hängen hier grosse Bildschirme, auf denen die Bordunterhaltung abgespielt wird. Aber zum Glück brauchen wir gar keine Unterhaltung. Dank Schlaftablette nicken wir sogar ein bisschen ein.
Sonntag, 21. April
Wir landen um 06.00 h. Das Einreiseprozedere (USA mit Fingerabdrücken und so!!) geht flugs, um 06.30 h ist bereits alles erledigt. Wir suchen den Schalter von Alamo Rent-a-car, schliesslich werden wir mit einem Shuttlebus hingebracht. Hier können wir unseren 4WD aus einer Reihe von etwa 6 Autos aussuchen. Wir nehmen den schönsten (Subaru Forester) und fahren damit zu unserem Hotel. Am Ende des Waikiki-Beaches sind wir für eine Nacht im Hotel The New Otani Kaimana Beach untergebracht. Leider haben wir nur das günstigste Zimmer reserviert, ist ein bisschen schitter. Mit Aussicht auf den Parkplatz und so. Aber was soll's.
Das Hotel hat ein schönes Restaurant direkt am Strand, hier können wir zMorge essen. Das Foto ist aus dem Internet, (Restaurant Hau Tree Lanai), eigentlich ist es nämlich bis zum letzten Platz voll.
Es ist super, bereits um 09.00 h erhalten wir unser Zimmer und können noch ein bisschen die Beine ausstrecken.
Um 11.00 h geht's los, wir werden abgeholt. Wir haben einen Ausflug nach Pearl Harbor gebucht. Unser Reiseleiter heisst Joey, wir sind in einer Gruppe von 24 Personen unterwegs. Joey plaudert die ganze Zeit, aber sehr unterhaltsam und versiert, er erzählt uns auf dem Weg nach Pearl Harbor über das Honolulu von früher. Für mich ist es ein kleines bisschen schwierig, nach dieser durchflogenen Nacht die Augen immer offen zu halten...
In Pearl Harbor angekommen, besuchen wir zuerst das Visitors Center. Hier gibt es zwei Museen, man sieht, wie es zum Angriff auf Pearl Harbor gekommen ist (also die geschichtlichen Hintergründe), und wie der Angriff vonstatten gegangen ist. Das ganze wird mit einem halbstündigen Film effektvoll vertieft.
Beim Angriff auf Pearl Harbor durch die Japaner wurden 8 Battleships (Schlachtschiffe) der Amerikaner getroffen. (Wie kann man auch so doof sein, und alle Schlachtschiffe im selben Hafen vor Anker haben???) Fünf davon konnten wieder repariert und fahrtüchtig gemacht werden. Die Arizona war am schlimmsten getroffen und sank komplett. Dabei wurden 1177 Soldaten in den Tod gerissen. Das Schiff wurde nie geborgen, es liegt als grosser Sarg immer noch im Hafen auf Grund. Darüber wurde das Arizona-Memorial mit Gedenk-Kapelle und Inschrift aller Namen errichtet. Dieses Memorial können wir nun besuchen. Es ist recht ergreifend, wenn man auf die Überreste des Schiffes hinunterblickt.
Im Hafen steht momentan der Flugzeugträger USS John C. Stennis. Recht imposant, diesen aus der Nähe zu betrachten...
Im Anschluss daran fahren wir mit dem Bus weiter zu Memorial des Battleship Missouri. Dieses Schlachtschiff können wir nun besichtigen. Auf der Missouri wurde am 02. September 1945 der zweite Weltkrieg mit der feierlichen Unterzeichnung der Kapitulation der Japaner offiziell beendet. Dies ist doch recht eindrücklich.
Das Schiff wurde im Koreakrieg nochmals eingesetzt und dann eingemottet. Präsident Reagan brauchte in den achtziger Jahren neue Schlachtschiffe, hatte aber nicht genug Geld um diese zu bauen. Deshalb wurde die mittlerweile etwa vierzig Jahre alte Missouri nochmals renoviert. Im zweiten Golfkrieg kam sie zu ihrem endgültig letzten Einsatz. Die Anzahl der verschossenen Granaten wurde feinsäuberlich auf die Kanonentürme aufgemalt. Für uns war dies fast das eindrücklichste, zu wissen, dass dieses Schiff bis 1991 im Einsatz war.
Auf der Rückfahrt fahren wir noch beim Wohnhaus und der Schule von Barak Obama vorbei. Dann halten wir noch bei einigen historischen Hawaiianischen Häusern. Ich habe mich noch nicht sehr mit Hawaii befasst und zum Beispiel nicht gewusst, dass es hier mal einen König gab. Von unserem Reiseleiter Joey erhalten wir in etwa 10 Minuten eine umfassende Zusammenfassung der Geschichte Hawaiis. Vorgetragen ohne Punkt und Komma und absolut unterhaltsam. Wäre toll für mich, wenn ich selber in der Lage wäre, dasselbe mit der Schweizer Geschichte zu machen....
Wir verlassen den Tourbus an der betriebigen Kalakaua Avenue in Waikiki und lassen uns noch ein bisschen durch die Menge treiben. Die Geschäfte haben hier auch am Sonntag bis 22.00 h geöffnet. Direkt am Waikiki Beach im Hotel Westin gibt's dann zNacht. Und danach ein nächtlicher Bummel der Promenade entlang zurück zu unserem Hotel.
Montag, 22. April
Wieder können wir im schönen Hau Tree Lanai Restaurant zmörgele. Danach ist es schon bald wieder Zeit zum Aufbruch. Auf dem Rückweg zum Flughafen machen wir noch einen Abstecher zum National Memorial Cemetery of the Pacific. Von hier oben hat es auch eine herrliche Aussicht auf die Stadt Honolulu hinunter.
Die Gedenkstätte National Memorial Cemetery of the Pacific befindet sich im Krater eines erloschenen Vulkans. Unter dem Rasen des flachen Kessels ruhen über 33'000 Gefallene der verschiedenen Kriege mit amerikanischer Beteiligung. Es hat auch viele Gedenkstätten für verschollene Soldaten (Missing in Action).
Zum Flughafen, Auto abgeben, einchecken, warten, warten, warten. Abflug. Pünktlich landen wir nach einem kurzen Flug der Hawaiian Airlines auf Kauai, in der Hauptstadt Lihue. Hier übernehmen wir wieder ein 4WD Auto, diesmal ist die Auswahl ein bisschen kleiner. Wir entscheiden uns für einen Ford Edge. Die Fahrt zu unserem Hotel im Südwesten der Insel dauert etwa 50 Minuten. Kurz nach der Abfahrt beginnt es zu regnen, bei der Ankunft im Hotel schüttet es richtig. Bis wir schlussendlich das Gepäck in unserem Häuschen haben, bin ich bis auf die Unterwäsche nass. Na super.
Diesmal sind wir in den Waimea Plantation Cottages untergebracht, unser Häuschen heisst Bull Pen. Früher war hier eine Zuckerrohr-Plantage. Die Häuser waren für die Plantagen-Besitzer und -Arbeiter. Sie liegen in einem grossen Grundstück direkt am Meer (ohne Strand). Es ist hier absolut friedlich, man fühlt sich in eine andere Zeit zurückversetzt.
Hier bleiben wir nun bis Sonntag. Auf dem Plan steht auch wandern, hier hat es erloschene Vulkane und einen grossen Canyon (Waimea Canyon). Mal schauen, ob das Wetter mitspielt. Wir haben auch eine gut eingerichtete Küche und werden nun wieder mal ein bisschen selber kochen. Darauf freuen wir uns sehr!
Hallo Ursi
AntwortenLöschenIch verfolge immer wieder sehr gespannt euren Blog. Nun wird es für mich natürlich noch viel spannender, da ihr auf der schönen Insel Kauai seit =)
Hoffentlich habt ihr Glück mit dem Wetter und könnt ein paar Wanderungen machen! Es lohnt sich =)
Ich wünsch euch weiterhin viel Vergnügen und "hebet sorg"!
Liebe Grüsse aus dem für einmal sonnigen und warmen Zug
Tanja